Kindergartenleiterin Maria Peter geht in den Ruhestand
Steinwiesen (sd). Für die einen ist es der letzte Kindergartentag vor den großen Ferien und sie freuen sich narrisch auf die freie Zeit zuhause oder im Urlaub mit ihren Eltern und Geschwistern. Für andere ist es ein ganz normaler Arbeitstag und für Maria Peter der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Eine seltsame Stimmung liegt an diesem 1. August im Kindergarten St. Marien in Steinwiesen in der Luft. Es ist eine Mischung aus Traurigkeit, Hoffnung, Erwartung und nicht wissen, was kommt. Etwas melancholisch, etwas chaotisch und doch erwartungsvoll. Die langjährige Leiterin des Kindergartens, Maria Peter, geht in den wohlverdienten Ruhestand. 1997 wurde damals der neue Kindergarten eingeweiht und genauso lange ist auch Maria Peter in der Einrichtung. Nach Stationen in Bamberg, wo sie ihre Ausbildung absolviert hatte, Steinbach am Wald und Steinberg kam sie nach Steinwiesen. Das Mauseloch wurde ihr zweites Zuhause und dort blieb sie bis zuletzt. Ab 1999 übernahm sie auch die Leitung des Kindergartens und blieb dies 25 Jahre lang bis zu ihrem letzten Arbeitstag am 1. August 2024.
Soweit die nüchternen Fakten. Aber Maria Peter war mehr als eine Mitarbeiterin. Ihr Engagement ging weit über das Erforderliche hinaus. Sie war nicht nur Erzieherin auf dem Papier, sondern mit Herz und Seele, ein ganzes Leben lang. Viel hat sie angestoßen in den langen Jahren, unzählige Kinder sind ihr ans Herz gewachsen. Wie ihre Nachfolgerin Sandra Schuberth in ihren Dankesworten deutlich sagte, die uneingeschränkte Hilfsbereitschaft, Offenheit und Zuverlässigkeit, das Organisationstalent und ihr Gerechtigkeitssinn und vor allem ihre unendliche Geduld mit den Kindern, Kolleginnen und Eltern bauten im Kindergarten immer wieder eine positive Energie auf. Als Leiterin hatte sie zahlreiche Aufgaben, aber immer ein offenes Ohr und man konnte mit ihr lachen und Spaß haben. „Liebe Maria, du wirst uns fehlen, aber wir wünschen dir einen Ruhestand voller Glück“, gab Sandra Schuberth der neuen „Ruheständlerin“ mit auf den Weg. Eine tolle Überraschung hatte sich das Team ausgedacht und neben vielen „Rentnergeschenken“ eine Ruhestandsbank mit einem Schildchen „Marias Rentnerbank“ zum Abschied mitgebracht. Aber das sollte nicht heißen, dass sie nun nichts mehr tun darf und muss, denn jetzt startet Maria Peter in die längsten Ferien der Welt. Viel brachte die „Neurentnerin“ nicht über die Lippen, immer wieder musste sie vor Rührung schlucken. Obwohl alle darauf warteten. Dieser Abschied ging ihr schon sehr nahe. „Ich war so froh, meinen Traumberuf machen zu dürfen, immer in der Hoffnung, den Kindern und ihren Familien immer helfen zu können“, sagte Maria Peter stolz. Nun freut sie sich auf einen neuen Lebensabschnitt, auf das, was kommt. Für „ihre“ Kinder hatte sie natürlich auch was vorbereitet, sie konnten sich auf leckeres Eis und goldene Luftballons freuen.
Wieviel Maria Peter den Kindern und dem Team bedeutete, zeigte sich in dieser kleinen Feier. Alle waren gekommen. Die Kinder sangen inbrünstig ihre Lieder „Mach‘s gut, auf Wiedersehn“ und „Ciao, es war schön“. Die Vorschulkinder hatten zusammen mit den Erzieherinnen ein Gedicht einstudiert und Erinnerungsblätter dazu beklebt, die zum Schluss ein ganzes Buch ergaben. Der ganze Werdegang und alles, was sie in den 27 Jahren hier geleistet hat, kam darin zur Sprache. Der Geschenketisch füllte sich mit Blumen, liebevoll verpackten Geschenken und vielen lieben Worten. Pfarrer Richard Reis verabschiedete ein wenig wehmütig seine Mitarbeiterin und bat darum, dass Maria Peter immer einen kleinen Platz in ihrem Herzen für die Erinnerungen an ihre Kindergartenzeit in St. Marien bereit hält. Auch Bürgermeister Gerhard Wunder lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Markt Steinwiesen und man werde auch weiterhin hier unterstützen. Thomas Pyka, Geschäftsführer der Kindergärten betonte, wie wohl er sich immer hier im Kindergarten bei Maria Peter gefühlt habe. Neben dem Elternbeirat mit Vanessa Sonntag, dem Kindergartenförderverein mit Kathrin Gremer-Schneider und Brigitte Geiger vom Pfarrgemeinderat verabschiedeten sich auch Marina Kuhnlein und Bruno Beierlorzer von der beliebten Erzieherin. Genauso wie die Vertreterinnen der Grundschule und der Pestalozzischule und Landtagsabgeordnete Sabine Gross.