Offener Nachmittagstreff im Koberhaus - "Gesund beginnt im Mund"
Steinwiesen, sd. Offener Nachmittagstreff bei „In der Heimat wohnen“ im Koberhaus – da gibt es immer wieder spannende Vorträge, Aktionen und manchmal auch Überraschungen. Viele Ehrenamtliche engagieren sich hier in den verschiedensten Arten, sei es mit Vorträgen, Strickstammtischen, Sitztanzangeboten, Spaziergängen und vielem mehr. Diesmal hatte Luisa Engelhardt, Sozialpädagogin und Quartiermanagerin von „In der Heimat wohnen“ Kristina Hoffmann eingeladen, um ein wichtiges Thema anzusprechen – „Gesund beginnt im Mund“. Die Dozentin ist gelernte Zahnarzthelferin und in der zahnmedizinischen Prophylaxe tätig und engagiert sich ebenfalls ehrenamtlich in vielen Bereichen in Steinwiesen. Dass die Gesundheit im Mund beginnt, mag für manchen nicht so ganz nachvollziehbar sein. Aber wenn man es genau betrachtet, dann ist der Mund der Eingang zum Körper. Sobald die Nahrung durch den Mund in den Körper gelangt, läuft dieser zu Hochtouren auf. Der Magen-Darm-Trakt kommt in Bewegung und Energie wird frei. Doch das kann nur gelingen, wenn der Eingang zu diesem Mikrokosmos auch intakt und gesund ist.
Kaputte Zähne, Entzündungen im Mund- und Kieferbereich und vieles mehr sind Ursachen für Erkrankungen, die von der Halswirbelsäule bis in die Fußspitzen auftreten können. Damit man hier gut Vorsorge treffen kann, hat Kristina Hoffmann so einige Tipps auf Lager. Mit einem überdimensionalen Gebiss und einer ebenso großen Zahnbürste zeigte sie den anwesenden interessierten Zuhörern, was man alles falsch machen kann beim Putzen und wie man mit kleinen Tricks einfach und sicher für die Zahngesundheit sorgen kann.
Das A und O ist eine gute Zahnbürste. Sie ist Gold wert und eigentlich die halbe Miete. Aber sie allein reicht bei weitem nicht aus, um die Sicherheit im Mund hundertprozentig sicherzustellen. Es kommt natürlich auch auf die richtige Putztechnik an. Kristina Hoffmann hat da so eine kleine Eselsbrücke auf Lager – die KAI -Systematik. Was ist das? K steht für Kauflächen, sie werden zuerst geputzt. Hier kann man ruhig etwas fest schruppen. Dann kommt das A. Das steht für Außenflächen. Hier orientiert man sich am rot-weißen Frankenrechen und putzt von rot nach weiß, also vom Zahnfleisch zum Zahn. Und zum Schluss das I. Das sind die Innenflächen und auch hier gilt, von rot nach weiß. „Das ist eigentlich das ganze Hexenwerk, zweimal am Tag und man hat schon viel getan. „Aber es braucht noch mehr für die Gesundheit“, erklärt Kristina Hoffmann. Was auch sehr wichtig ist, sind die Zahnzwischenräume. Hier feiern „die Bakterien eine Party“. Und sie feiern auch weiter, wenn man nichts dagegen tut. Zahnseide allein reicht meist nicht aus. Deshalb gibt es sogenannte Interdentalbürstchen, die den feinen Schmutz und die Ablagerungen zwischen den Zähnen herausziehen. Und wenn es einmal dabei blutet, keine Angst, da werden die Krankmacher einfach ausgespült und der Selbstheilungsprozess setzt ein. Verantwortlich dafür ist der Regenschirmeffekt der Bürstchen. Eine gute Zahnpasta mit Fluoriden vervollständigt die fast schon professionelle Zahnpflege.
Was kann man noch tun? Die Zahnbürsten auf jeden Fall wechseln, wenn man krank war. Vor allen Dingen bei Grippe, Erkältungen, Herpes, Corona oder ähnlichem. Ansonsten sollte man nach drei Monaten eine neue Bürste in Gebrauch nehmen. Und zum Schluss kann man prüfen, ob man gut genug geputzt hat, indem man mit der Zunge über die Zähne streicht und sie ganz glatt sind.
Soweit, so gut. Doch was machen all die vielen Prothesenträger, die Männer und Frauen, die ihre dritten Zähne auch lange behalten und pflegen wollen. Auch hier hat Kristina Hoffman einige Ratschläge dabei. Eigentlich sollte man die „Dritten“ nur zum Putzen herausnehmen, da sich der Kiefer ganz schnell auf die neue Lage einstellt und man Gefahr läuft, dass man das Gefühl hat, die Zähne würden nicht mehr richtig passen. Nur wenn man Druckstellen hat, sollte man handeln und zum Zahnarzt gehen, der die Prothese untersucht. Gesundheit beginnt aber auch hier im Mund. Geeignete Mundwasser zum Spülen, einmal in der Woche die Prothese gründlich mit einem geeigneten Mittel in der Dose reinigen und Essensreste abwaschen. Das hilft auch dabei, um die Gesundheit im Mund zu festigen. „Eigentlich sollte alles, was das Zähneputzen und Prothesenreinigen angeht, Routine werden und fest in den Tagesablauf eingebunden sein. Und dann heißt es sicher, wenn man beim Zahnarzt war „Er hat überhaupt nicht gebohrt“, schloss Kristina Hoffmann ihren Vortrag.