Weihnachtskonzert der Blasmusik Neuengrün/Schlegelshaid
Ehrungen
„Wo, wenn nicht bei der Musik, ist es möglich, Generationen zu vereinen und ein Hobby gemeinsam über Jahrzehnte zu betreiben“, begann der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), Wolfgang Müller, seine Laudatio für die zu Ehrenden Musiker, die lange Jahre schon aktiv musizieren. 40 Jahre sind eine lange Zeit, viel erlebt haben die zwei Musikanten, die beim Adventskonzert in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Neuengrün geehrt wurden. Ein wahrhaft würdiger Rahmen für diesen Anlass. Aus der Hand von Wolfgang Müller erhielten diese Männer die goldene Ehrennadel und die Urkunde: Manfred Wiedel spielt Klarinette und Saxophon, ist seit einigen Jahren Musikführer und Manager bei den Proben. Bernd Schmidt spielt Saxophon und ist ein exzellenter Musiker auf der Es-Klarinette. Weiter wurden geehrt für 30 Jahre Stefan Gareis, der sich nach seiner Fußballerlaufbahn am Bass ausbilden ließ. 20 Jahre aktiv ist Michael Schütz, ein Spätberufener, der mit 40 Jahren eine Ausbildung an der Trompete begonnen hat, ein Vorbild, dass man auch als Erwachsener eine Laufbahn bei der Blaskapelle beginnen kann. Als Jüngster im Bunde wurde Felix Oertel für 10 Jahre geehrt, er spielt Trompete und kam „der Liebe wegen“ nach Neuengrün.
Adventskonzert
Es war ein hervorragendes Konzert, das vor Heiligabend stimmungsvoll auf das Weihnachtsfest einstimmte. Unter der Leitung von Dirigent Wolfgang Schrepfer begannen die Musiker und Musikerinnen das Programm mit der Hymne „Grandioso“ von Dieter Herborg. Zum Weihnachtskonzert gehören Weihnachtslieder, so traf das Medley aus dem Erzgebirge „Tausend Sterne sind ein Dom“ genau ins Schwarze. Genau wie „Happy Xmas – war is over“ von John Lennon und Yoko Ono. 1947 hat Bing Crosby zum ersten Mal die weiße Weihnacht besungen „White Christmas“ ist seitdem überall bekannt und ehrlich, wer träumt nicht von einer Weißen Weihnacht? Und von einem „Winter Wunderland“, einem Potpourri aus schwungvollen Schlagern und Weihnachtsmelodien, arrangiert von Franz Bummerl. Doch es gibt auch Lieder, die in die Adventszeit passen und auf Weihnachten einstimmen, die etwas abweichen von den Weihnachtsliedern. „I will follow him“ aus dem Film Sister Act ist so ein Lied. „Ich werde ihm folgen“ – auch noch nach der Geburt im Stall. Das gleiche gilt mit „Von guten Mächten“, das Dietrich Bonhöffer 1944 im KZ geschrieben hat und das weltbekannt geworden ist. „Gute Mächte“ gibt es überall und man darf sich von Gott getragen fühlen. Als Solistin trat hier Carolin Kremer auf, die dem Lied etwas Wundervolles gab. Der Abschluss des Konzertes bildete auch einen der Höhepunkte. „Amazing Grace“, wer kennt es nicht. Wunderbar dargebracht von den Solisten Jonas Deuerling, Magdalena und Carolin Kremer und Noah Kremser.
Auch die Jungmusiker und Jungmusikerinnen hatten ihren Auftritt beim Weihnachtlichen Konzert. Unter dem Dirigat von Jonas Deuerling spielten Johanna, Marie, Jule Jan, Johanna Johann und David traditionelle Weihnachtslieder und erhielten viel Applaus. Zwischen den Liedern gaben Viola Wiedel und Nadine Deuerling Impulse, die manchmal die Botschaft von Weihnachten ein wenig anders beleuchteten. Ein gemeinsam mit den Konzertbesuchern gesungenes „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ rundete das stimmungsvolle, rundum gelungene Adventskonzert in der Kirche Mariä Himmelfahrt ab.
Der Nikolaus (Stefan Schütz) hatte den Weg in das Gotteshaus ebenfalls gefunden und dankte den Jungmusikerinnen und den Ministranten für ihr großes Engagement mit einem kleinen Geschenk. Für die anwesende Prominenz hatte er lobende, aber auch mahnende Worte dabei. In lustiger Weise und in Reimform teilte der Nikolaus Lob und Tadel aus, wobei er viel Gelächter erntete. Im Anschluss ging es ins Jugendheim, wo sich die Dorfweihnacht anschloss.
Zu Beginn des Konzertes hatte Günther Blumenröther alle Besucher im Namen der Vereine begrüßt, die an diesem Abend beteiligt waren. Neben den Akteuren der Blasmusik Neuengrün/Schlegelshaid waren dies die Kath. Jugend, die Feuerwehr, die Soldatenkameradschaft und der Pfarrgemeinderat. Der Vorsitzende der Blasmusik, Alfred Kremer, betonte, dass die gute musikalische Leistung nur durch großen Einsatz, gute Probenarbeit, Zeit und viel Enthusiasmus möglich sei. Und durch den Dirigent Wolfgang Schrepfer sei man in der Lage, auf diesem hohen Niveau zu spielen.
Grußworte
Für Pfarrer Detlef Pötzl war die Blasmusik Neuengrün/Schlegelshaid ein besonderes Geschenk, vor allem in dieser Vorweihnachtszeit. Viele junge Musiker sind dabei und alle „halten zamm“. Man sollte sich mehr Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was im Leben geschenkt wird.
Bundestagsabgeordneter Jonas Geissler sagte von ganzem Herzen Danke für dieses wundervolle Konzert. Nach den schrecklichen Ereignissen dieser Tage ist dies ein Licht in der Dunkelheit. Der Friede der Weihnacht wurde angegriffen, das kann niemand begreifen. Die Menschen wollen doch nur Freude haben, sich auf das Fest einstimmen und nun hat man das Gefühl, die Welt ist im Wandel und gerät immer mehr aus den Fugen. „Wir müssen uns mehr auf die Heilsbotschaft von Jesus besinnen und uns tragen lassen von den guten Mächten“, meinte Geissler nachdenklich.
„Wir haben heute alle den Sinn der Weihnacht verstanden“, betonte Landrat Klaus Löffler nach einem Konzert, das viel berührt hatte. Eineinhalb Stunden geschenkte Zeit, zum Einstimmen auf das Weihnachtsfest, zum miteinander feiern. Er dankte den Musikern und Musikerinnen für ihren Einsatz und die viele Arbeit, die in so einem Konzert steckt. Nur gemeinsam kann man viel erreichen, auch hier im Landkreis, in der Heimat. „Jeder kann einen wertvollen Beitrag leisten“, sagte Löffler und versprach eine spontane Spende von 300 Euro für die Jugendarbeit der Blaskapelle.
Im Namen der Bürgermeister sagte Jens Korn aus Wallenfels herzlichen Dank für den Einsatz der Blaskapelle im ganzen Jahr. Er betonte die gute Nachwuchsförderung auch mit den Bläserklassen in Wallenfels und Steinwiesen. Gerade das Lied „Happy Xmas – war is over“ – Krieg ist das, was gerade im Land passiert. „Was bleibt ist der Wunsch, dass aller Streit, alle Auseinandersetzungen auch im Alltag ein Ende haben, dann werden auch die großen Kriege enden“, meinte Korn.
Das Schlusswort hatte Vorsitzender Alfred Kremer. „Trotz dieser Katastrophe steht Weihnachten vor der Tür. Und hier ist Mut der Zauber, der Träume Wirklichkeit werden lässt“.