„Wie Sankt Martin will ich werden“ – die Kinder des Kindergartens St. Marien denken über das Teilen nach
St. Martin – ein Fest nur für Kinder? Nein, eigentlich ein Fest für alle, da sich jeder mit dem heiligen Martin identifizieren können sollte. Nicht nur den Erzählungen lauschen, sondern aktiv ein „St. Martin“ sein. Für die Kinder sorgten die leuchtenden Laternen, die Musik und der Zug durch den Ort für leuchtende Augen. Vorher traf man sich in der Pfarrkirche „Mariae Geburt“ zu einer kleinen Andacht.
Es wurde die Geschichte von „Lumina“ anschaulich mit Bildern vorgelesen. Lumina war ein armes Mädchen, das ganz auf sich allein gestellt war. Niemand wollte sie, immer wieder wurde sie vertrieben. Und als auch noch im Wald das Licht in ihrer Laterne ausging, war sie ganz traurig. Doch sie war nicht allein, eine kluge Eule zeigte ihr den Weg aus dem Wald und ein freundlicher Junge teilte sein Licht mit ihr. Er nahm sie mit nach Hause und Lumina brachte Licht und Fröhlichkeit in die Herzen der Menschen dort und fand eine neue Heimat.
So sahen die Kinder, dass es viele Möglichkeiten gibt, Licht zu sein oder Licht in die Welt zu tragen. Und das sagten sie dann auch, immer wenn man jemanden tröstet, besucht, zuhört, Hilfe anbietet, Freude bereitet und etwas teilt, bringt man das Licht von Jesus in die Welt. Schließlich standen sieben Windlichter auf der Kommunionbank und verdeutlichten das Licht, das in die Welt gebracht wird.
Neue Kindergartenleiterin
Die Martinsfeier war auch ein willkommener Anlass zur offiziellen Einführung der neuen Kindergartenleiterin Sandra Schuberth. Pfarrer Richard Reis ging kurz darauf ein, dass man für Maria Peter eine gute Nachfolgerin gefunden hat. Sie trete in große Fußstapfen, denn Maria Peter war ein Urgestein im Kindergarten und hat diesen sehr mitgeprägt. Man habe sich dann im Seelsorgebereich Frankenwald und mit Geschäftsführer Frank Hauck für Sandra Schuberth entschieden. Sie kennt ihre Aufgabe und ist schon seit 2021 in Steinwiesen tätig „Es ist keine leichte Aufgabe mit den Kollegen und den Kindern. Aber ich wünsche ihnen Fingerspitzengefühl und Ruhe, dann werden sie alles schaffen“, gab Pfarrer Reis mit auf den Weg. Vor allem Gottes Segen, den Schutz des Himmels und die Fürsprache Mariens sollen ihr helfen, ihr Team gut in die Zukunft zu führen. Auch Geschäftsführer Frank Hauck begrüßte die neue Leiterin mit Blumen und hieß sie herzlich willkommen. Sichtlich gerührt stellte sich Sandra Schuberth den Eltern und Kindern vor und dankte für das Vertrauen. Bereits von 2001 bis 2003 war sie nach ihrer Ausbildung im Kindergarten Steinwiesen, danach bis 2005 in Oberrodach. Es folgte Elternzeit, sie hat zwei Töchter mit 18 und 15 Jahren, und es folgte eine Umschulung zur Bürokauffrau. In diesem Beruf arbeitete sie einige Jahre. Doch es zog sie zurück zu den Kindern. Von 2018 bis 2021 war sie Leiterin der Ganztagesschule in Nordhalben und kehrte im September 2021 zurück zu „ihren Wurzeln“ nach Steinwiesen. Nun übernimmt sie die Verantwortung und die Leitung im Kindergarten St. Marien.
Zu Beginn der Andacht hatte Pfarrer Richard Reis alle im Haus Gottes begrüßt. Er meinte, dass niemand zu klein sei, um Liebe zu teilen und weiterzugeben. So wie St. Martin seine Liebe weitergegeben habe, die er von Gott bekommen hat. Eines der schönsten Lieder ist „Wie Sankt Martin möchte ich werden“ und deshalb geht es in den Fürbitten auch darum, dass Gott ihnen die Augen und Ohren öffne, damit sie die Not der anderen sehen und hören, die Hände, damit sie teilen können, den Mund, um durch Reden die Menschen glücklich zu machen und das Herz, um anderen Liebe zu schenken. Gemeinsam wurde das „Vater unser“ gebetet. Die Vorschulkinder hatten noch einen Tanz einstudiert zum Lied „Dreh dich Laterne“ und begeisterten im Mittelgang alle, die in der Kirche mitfeierten. Nach einem Segensgebet und dem Priestersegen durch Pfarrer Reis ging es hinaus in die Dunkelheit, die durch die Laternen ein klein wenig heller wurde und so auch die Herzen der Menschen. Begleitet wurde der Martinszug von den Jungmusikern des Musikvereins Steinwiesen.
Nach dem Laternenumzug, klang im Kindergarten das Martinsfest bei Glühwein, Tee, Wiener und Seelenspitzen und noch viel Spaß gemütlich aus.